Caspar David Friedrichs Welt
1774 geboren, firmiert Friedrich als der deutsche Frühromantiker an der Schwelle zum 19. Jahrhundert. Nach Studien in Dänemark, Kopenhagen und Berlin verdient er sich sein Geld vorerst als Prospekt-Maler. Doch seine Bild-Ikonen, ausdrucksstarke Sujets, wie Mönch am Meer oder Abtei im Eichwald, begeistern bald die Rezensenten Clemens Brentano, Achim von Arnim und Heinrich von Kleist. Sogar der pruessische Kronprinz erwirbt Friedrichs Werke.
Das Irrationale
Friedrich prägte die Deutsche Romantik, vor allem inhaltlich: Die Aufklärung schien in der Kunst überwunden, das Irrationale, oft Unheimliche, unerklärliche Gefühle, Gedanken, Märchen und Mittelalterbegeisterung stellt er symbolisch dar.
Vor allem die Natur wird als Metapher interpretiert. Es kommt zu einem Bruch mit den Traditionen der Landschaftsmalerei. Beispielsweise Friedrichs Idee, immer wieder »Rückenfiguren« in die Landschaften zu komponieren, erregte Erstaunen. Konnte er keine Menschen en face malen? Seine Portraits widersprechen dieser These.
Als begeisterter Wanderer erkundete Friedrich selbst die Landschaften, die er malte. Die Schweiz hat er allerdings nie selbst bereist. Seine nordisch anmutenden Berglandschaften stellen einen Kontrapunkt zur damals in Europa herrschenden Italienbegeisterung dar.
Metaphysisches
Die Religion spielt eine wichtige Rolle in seinen Allegorien um Einsamkeit und Jenseitshoffnung.
„Du sollst Gott mehr gehorchen denn den Menschen", formulierte der Maler.Friedrich starb 1840 nach einer Folge von Schlaganfällen.
Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik
Kunstmuseum Reinhart am Stadtgarten, Winterthur (bis 19.11.2023)