Pierre Soulages
Malerei 1946 - 2019
Museum Frieder Burda, Baden Baden
12. Oktober 2020 - 28. Februar 2021
Als Soulanges mit 18 aus Rodez (Südfrankreich) nach Paris kam, war
der zukünftige „Schwarz-Maler“ vorerst fasziniert von Picasso und
Cézanne.
Er hat sich im Laufe seines langen Künstlerlebens tatsächlich in die
Reihe der ganz Großen gestellt:
Zu Soulanges 100. Geburtstag 2019 bot der Louvre in Paris eine
Retrospektiv auf: Soweit hatten es (zum 90. Geburtstag) nur Picasso und
Chagall gebracht!
Der am Heiligen Abend 1919 geborene Soulange arbeitet übrigens im hundertersten Lebensjahr noch immer.
Sein sich über 80 Jahre spannendes Werk ist - trotzdem er für seine schwarzen Bilder weltberühmt ist - doch facettenreich:
Soulages Tiefgang wurzelt in seiner Einfachheit. Er kauft Farben nicht
im Kunsthandel, sondern im Handwerksstore. Er, dessen Bilder preislich
im Olymp angesiedelt sind, arbeitet seit langem mit Walnußbeize und
Teer, Materialien, die sonst in der Möbelrestaurierung eingesetzt
werden.
Seit 1979 entstanden seine von ihm sogenannten Outrenoir-Bilder
(jenseits von Schwarz): Es sind Lichtbilder. Soulages:„Mein Material ist
das Licht“.
Immer wieder wird sein Aha-Erlebnis zitiert:
In einer Nacht des Jahres 1979 soll Soulanges unzufrieden schlafen gegangen sein und es bei dem unvollendeten Bild vorerst bei der Farbe Schwarz belassen haben. Am nächsten Morgen erst sah er: Alles schimmerte und leuchtete, aus dem Schwarz heraus…
Soulange hat aber auch die 104 Kirchenfenster der Abtei von Conques gestaltet - und die sind keineswegs schwarz…
Seit 2014 steht in Soulange Heimatstadt Rodez sein eigenes Museum, dem er 500 Werke schenkte.
Soulanges ist dem deutschen Kulturraum verbunden. Er meinte sogar, in
Deutschland habe alles für ihn begonnen. So hat er schon die erste
Documenta 1955, aber auch die folgenden von 1959 und 1964 bestückt.
Soulages waren 1991 im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig und 2006 im
Essl Museum Ausstellungen gewidmet, er erhielt 2005 das Österreichische
Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.
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