»Reise der Herzen«
Anton Kolig lernt Cornelia Gurlitt 1913 kennen. Es entspinnt sich eine Seelenfreundschaft zwischen zwei »Schwierigen«, das Gemälde Frau mit Fächer widmet der Maler der Kollegin. Er wird es - zu ihrem Angedenken - bis an sein Lebensende 1950 behalten. Cornelia Gurlitt scheidet bereits 1919, knapp dreißigjährig, freiwillig aus dem Leben...
Beide Namen, Kolig und Gurlitt, sind Kunstinteressierten in einem größeren Zusammenhang geläufig: Kolig war Mitglied des Nötscher Kreises, der heuer in einer Jubiläumsausstellung in Kärnten sein 25-jähriges Bestehen feiert.
Gurlitt entstammte einer verzweigten Künstlerfamilie. Der »Fall« des Rolf Nikolaus Gurlitt
hat in Deutschland Schlagzeilen gemacht, als die Kunstsammlung des Sohnes von Hildebrand Gurlitt mit an die 1500 bedeutenden Kunstwerken, die der Privatier in seiner Wohnung in München, Schwabing, untergebracht hatte, unter großem Mediengeheul beschlagnahmt wurde. Rolf Nikolaus war tatsächlich rechtmäßiger Erbe einer enormen Sammlung. Diese war freilich in politisch heikler Zeit zusammengetragen worden, denn Vater Hildebrand Gurlitt hatte zwar eine jüdische Großmutter, war also im zweiten Grad »versippt«, war als Museumsdirektor wegen seiner Aktivitäten für die »entarteten« Zeitgenossen entlassen worden und half in jener Zeit jüdischen Sammlern. Aber: Er hatte sich auch dem NS-Regime angedient und profitierte als Involvierter allerdingsvon den Machenschaften des Regimes.
Rolf Nikolaus Gurlitt, übrigens Urgroßneffe des Komponisten, vererbt seine Schätze dem Kunstmuseum in Bern, wo teils Freude, teils Sorge ob des Bildersegens aufkam. Im Rahmen von intensiver Provenienzforschung arbeitet man das heikle Geschenk auf...
Doch um dieses kunstgeschichtliche Explosiv-Geschehen soll es hier nicht gehen.
Cornelia Gurlitt, der derzeit die Schau in Linz im Lentos gewidmet ist, war die Tante des Rolf Nikolaus Gurlitt. Doch noch eine thematische Abzweigung zur Causa Gurlitt und Linz drängt sich auf:
Denn ein weiteres Mitglied des Gurlitt-Clans, Wolfgang, (1888 - 1965) war für das heutige Lentos, das in wenigen Tagen sein zwanzigjähriges Bestehen feiern wird, wichtiger Gründungsvater.
Als Cousin Hildebrands, der als »Hitlers Kunsthändler« in die Annalen einging, pflegte auch er den Kunsthandel in unheilvollen Zeiten und war später in der ebenfalls unheilvollen Kombination Händler - Museumsdirektor tätig. Doch hat er dem Linzer Museum Internationalität beschert!
Gurlitt war eine schillernde Persönlichkeit, dessen Portrait 1917 von Lovis Korinth gemalt worden war, er hatte Größen wie Edvard Munch kennengelernt, der ihn in einer Lithographie 1912 verewigte.
Als Cousin Hildebrands hatte auch er die jüdische Großmutter, die ihn zum »Mischling zweiten Grades« gemacht hatte und auch er war kein Anhänger des NS-Regimes, aber ein kenntnisreicher und überaus geschickter Händle, den auch die Bombenvernichtung von großen Beständen seiner Sammlung nicht vom Kunst-Parkett vertreiben konnte. Jener Wolfgang Gurlitt pflegte übrigens zeitlebens einen exaltierter Lebensstil, in dem die Frauen seines Lebens, Ex-Geliebte und Ehefrau, haremsmäßig miteinander lebten und arbeiteten.
Beide Namen, Kolig und Gurlitt, sind Kunstinteressierten in einem größeren Zusammenhang geläufig: Kolig war Mitglied des Nötscher Kreises, der heuer in einer Jubiläumsausstellung in Kärnten sein 25-jähriges Bestehen feiert.
Gurlitt entstammte einer verzweigten Künstlerfamilie. Der »Fall« des Rolf Nikolaus Gurlitt
hat in Deutschland Schlagzeilen gemacht, als die Kunstsammlung des Sohnes von Hildebrand Gurlitt mit an die 1500 bedeutenden Kunstwerken, die der Privatier in seiner Wohnung in München, Schwabing, untergebracht hatte, unter großem Mediengeheul beschlagnahmt wurde. Rolf Nikolaus war tatsächlich rechtmäßiger Erbe einer enormen Sammlung. Diese war freilich in politisch heikler Zeit zusammengetragen worden, denn Vater Hildebrand Gurlitt hatte zwar eine jüdische Großmutter, war also im zweiten Grad »versippt«, war als Museumsdirektor wegen seiner Aktivitäten für die »entarteten« Zeitgenossen entlassen worden und half in jener Zeit jüdischen Sammlern. Aber: Er hatte sich auch dem NS-Regime angedient und profitierte als Involvierter allerdingsvon den Machenschaften des Regimes.
Rolf Nikolaus Gurlitt, übrigens Urgroßneffe des Komponisten, vererbt seine Schätze dem Kunstmuseum in Bern, wo teils Freude, teils Sorge ob des Bildersegens aufkam. Im Rahmen von intensiver Provenienzforschung arbeitet man das heikle Geschenk auf...
Doch um dieses kunstgeschichtliche Explosiv-Geschehen soll es hier nicht gehen.
Cornelia Gurlitt, der derzeit die Schau in Linz im Lentos gewidmet ist, war die Tante des Rolf Nikolaus Gurlitt. Doch noch eine thematische Abzweigung zur Causa Gurlitt und Linz drängt sich auf:
Denn ein weiteres Mitglied des Gurlitt-Clans, Wolfgang, (1888 - 1965) war für das heutige Lentos, das in wenigen Tagen sein zwanzigjähriges Bestehen feiern wird, wichtiger Gründungsvater.
Als Cousin Hildebrands, der als »Hitlers Kunsthändler« in die Annalen einging, pflegte auch er den Kunsthandel in unheilvollen Zeiten und war später in der ebenfalls unheilvollen Kombination Händler - Museumsdirektor tätig. Doch hat er dem Linzer Museum Internationalität beschert!
Gurlitt war eine schillernde Persönlichkeit, dessen Portrait 1917 von Lovis Korinth gemalt worden war, er hatte Größen wie Edvard Munch kennengelernt, der ihn in einer Lithographie 1912 verewigte.
Als Cousin Hildebrands hatte auch er die jüdische Großmutter, die ihn zum »Mischling zweiten Grades« gemacht hatte und auch er war kein Anhänger des NS-Regimes, aber ein kenntnisreicher und überaus geschickter Händle, den auch die Bombenvernichtung von großen Beständen seiner Sammlung nicht vom Kunst-Parkett vertreiben konnte. Jener Wolfgang Gurlitt pflegte übrigens zeitlebens einen exaltierter Lebensstil, in dem die Frauen seines Lebens, Ex-Geliebte und Ehefrau, haremsmäßig miteinander lebten und arbeiteten.