Vom Rocksaum der Mode

Mode - deren Rocksaum durchaus im Kunst-Museum gute Figur macht: Die Balenciaga-Ausstellung in Kooperation mit dem Palais Galleria (Modemuseum Paris) lief bereits in der französischen Metropole - dort, wo der spanische Designer Jahrzehnte lang "Hof hielt"...


Chrisóbal Balenciaga (1895 - 1972) nahm seine Arbeit ernst - er betrachtete sie gar als Religion: Wie Kathedralen muten manche seiner Kreationen an: Komplizierte Formen, skulptural und gerne in Schwarz, sei es glänzend oder matt. Auch seine Entwürfe (Protoypen) nähte er nicht, wie üblich, in Weiß, sondern in Schwarz. Mag sein, der spanische Katholizismus und die landesübliche Tracht förderten die Liebe zur Nicht-Farbe "Black". 


Schon als Zwölfjähriger lernte Balenciaga das Schneiderhandwerk. 
1927 gründete er seinen Salon, der allerdings nach dem Sturz der spanischen Monarchie und der "Flucht" seiner begüterten Kundschaft in Spanien den Konkurs schlitterte...
In den 1950er- und 1960er-Jahren florierte Baleniciagas eigenwilliger Look, in einem neuen Salon in Paris verkehrte die adelige und sonstige Prominenz. 


Mehr als hundert Einzelstücke des Designers sind Kunstwerke, aus Spitze, Samt, Seide, bestickt mit Perlen und Pailetten. Design-Konstruktionen, die sehr schlanken Frauen wohl am besten stehen...
Christian Dior spendete das höchste Lob: "Haute Couture ist wie ein Orchester, das nur Balenciage dirigiert. Der Rest von uns sind nur Musiker, die seinen Anweisungen folgen".
Coco Chanel bezeichnete den Kollegen gar als "einzigen Couturier", alle anderen seien "nur" Modedesigner...
Die Ausstellung in Den Haag schließt im März: Doch in der baskischen Hafenstadt Getaria, Balenciagas Geburtsstadt, gibt es ein Christobal Balenciaga Spezial-Museum! Das ist auch online sehenswert, vor allem aber live:
Dauerausstellung: Balenciaga-Museum in seiner Geburtsstadt, in Getaria